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Übende und suggestive Verfahren

Zu den übenden und suggestiven Verfahren zählen vor allem die Entspannungsverfahren: Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Imaginative Verfahren und die Hypnose.

Diese Verfahren dienen der Verringerung körperlicher und geistiger Anspannung und Erregung. Sie fördern die psychische und körperliche Ausgeglichenheit steigern die Bewältigungskompetenz bezüglich Alltagsbelastungen. Eine körperliche Entspannung führt zum Erleben von Gelassenheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden sowie zu einer Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und Differenzierungsfähigkeit der körperlichen Wahrnehmung.
Je länger ein Entspannungsverfahren geübt ist, desto schneller und leichter kann sie auf Grund von Konditionierungsprozessen im Alltag aktiviert werden und in Stresssituationen, schnell beruhigend wirken.
Zu den häufigsten psychischen Störungen, bei denen Entspannungsverfahren eingesetzt werden, Angststörungen, Belastungs- und Anpassungsstörungen, Depressionen, Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrome, Erschöpfungszustände, Burnout, Störungen infolge von Substanzmissbrauch, Schlafstörungen sowie psychosomatische Beschwerden wie Verspannungen, Magen-Darm- oder Kreislauf-Probleme.
Zahlreiche Studien belegen auch die präventive Wirkung von Entspannungstechniken. Das bedeutet zu lernen, wie man sich im Alltag entspannt, bevor man seine Belastungsgrenzen erreicht oder krank wird.

Welche Entspannungsverfahren werden in der Praxis angeboten?

Autogenes Training

Das Autogene Training wurde von dem deutschen Arzt Johannes Heinrich Schultz in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt. Sein Ziel war es, sich durch Selbstbeeinflussung in einen Entspannungszustand zu begeben. Dabei stellt das autogene Training eine Form der Selbsthypnose dar. Der Übende konzentriert sich auf kurze formelhafte Vorstellungen, die einige Zeit langsam wiederholt werden, wie zum Beispiel „Die Arme und Beine sind schwer.“ oder „Die Atmung geht ruhig und gleichmäßig.“ Dadurch gelangt man direkt über gedankliche Techniken in einen Ruhezustand. Das autogene Training fördert allgemein die Stressverträglichkeit und ist hilfreich bei chronischen Schmerzen.

Progressive Muskelentspannung

Der amerikanische Physiologie Edmund Jacobson entwickelte die Progressive Muskelentspannung (Progressive Muskelrelaxation). Er hatte entdeckt, dass sich die Muskelspannung in Stresssituationen deutlich erhöht. Umgekehrt reduzieren sich die Stresssymptome, wenn es gelingt, die Muskelspannung zu reduzieren.
Bei diesem Entspannungsverfahren werden nacheinander aktiv einzelne Muskelgruppen angespannt und anschließend wieder entspannt. Wesentliches Element der Übungen liegt darin, den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung bewusst wahrzunehmen, wodurch ein Zustand tiefer Entspannung erreicht wird.

Hypnose

Mithilfe der Hypnose werden Patienten in einen veränderten Bewusstseinszustand (Trance) versetzt, der zu einer tiefen Entspannung führt.
Die Hypnose kann im Einzelfall bei bestimmten psychischen und körperlichen Erkrankungen geeignet sein. Auch einzelne Symptome können dadurch akut behandelt werden, wie z.B. Schmerzen, Angst und Zittern. Darüber hinaus können nicht mehr bewusste Erlebnisse manchmal durch Hypnose wieder zugänglich gemacht werden.

Imaginative Verfahren

Fantasiereisen, Imaginationen oder Visualisierungen dienen, wenn sie als Entspannungsmethoden genutzt werden, der Vertiefung der Entspannung und sind oft Teil anderer Verfahren. Durch die Vorstellungstechniken werden alle Sinne angesprochen, Emotionen durchlebt sowie kognitive Prozesse angeregt.

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